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Tipps und Technik R170 » » Thema: TIPPS zu SLK geht aus/springt nicht an |
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Schreiberlevel: Forengrünschnabel
Beiträge: 8
User seit 14.10.2007
| Geschrieben am 28.07.2014 um 01:49 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Gal64 am 28.07.2014 um 02:03 Uhr ]
Die Forumsuche zeigt, dass das Startproblem mit der Zeit und dem steigenden Alter der Autos immer öfter auftreten wird.
Ich hab lange gesucht, um Fehler zu finden oder auszuschließen und die wirkliche Ursache inkl. der Lösung zu finden.
Es liegt meist am so genannten Taktmodul bzw. Relais K40 (MB-Nr A 210 540 00 72). Das Ding wurde in mehreren MB-Baureihen bis zum Chrysler Crossfire verbaut. Dort sind Lötstellen mit der Zeit brüchig geworden und haben durch Gefügeveränderung Wackelkontakt, der zu Startproblemen führt und eine ganze Reihe weiterer Symptome oder Fehlereinträge auslösen kann.
Typische Symptome:
- Auto springt nicht mehr an, macht keinen Mucks mehr, evtl. dreht nur der Kühlerlüfter auf voller Drehzahl.
- Auto springt nach ein paar Minuten Wartezeit doch an, allerdings verschlimmert sich das Problem mit der Zeit. Aus 5 Minuten werden Stunden (ich vermute es hängt mit der Hitze im Motoraum zusammen). Als Notlösung hilft nur ein paar Mal auf die schwarze Box neben der Batterie draufhauen.
- Krass wird es, wenn der Motor während der Fahrt ausgeht, untermalt von einem bunten Lichtergeflacker aller Anzeige- und Warnlampen im Kombiinstrument. Selbstredend passiert sowas gern im Berufsverkehr.
- Bei meiner Frau ist der Wagen nur nach längerer Fahrt ausgegangen (meist nach 30-60 Min Fahrt, Relais werden recht heiß). Startproblem dagegen kann immer mal auftreten, egal ob Motor warm oder kalt ist.
- Fehlerauslese zeigt meist Sachen an wie "Kommunikation CAN-Bus gestört" (Getriebe und oder Motorsteuergerät), "unbekannter Fehler", "Motortemperatur Signal unplausibel", "Fahrstufe Signal unplausibel", "Sensor Getriebeöltemperatur Signal unplausibel oder defekt"
- wenn du technisch keinen Plan hast, stehst du natürlich wie ein Depp da, wenn die Kiste beim gelben Engel sofort wieder anspringt
- die Freundlichen bei MB können sich auf deine Kosten nen Wolf suchen und du fährst trotzdem mit einem mulmigen Gefühl und wartest förmlich auf den nächsten Aussetzer
Leider sind die R170 schon über 10 Jahre alt, das bedeutet, dass die "üblichen Verdächtigen" erstmal erneuert werden:
- Batterie schwach: mit neuer Batterie ist der Fehler scheinbar weg (ich vermute, durch höhere Spannung und mehr Ampere wird der eigentliche Fehler quasi überbrückt). Steuergeräte reagieren empfindlich auf zu niedrige Spannung, also wär das durchaus ne plausible Ursache. Meine Batterie hatte 14 Jahre auf dem Buckel, da darf dann auch mal ne neue rein. Aber keine Sorge, der Startfehler sucht dich wieder im ungünstigsten Augenblick heim.
- Schlüsselbatterie: Ja, die Startberechtigung bekommt ihr Signal über den Schlüssel. Wenn man zig Startversuche machen muss, machen natürlich auch die Knopfzellen im Schlüssel schneller die Grätsche. Neue Batterien sind immer gut, nur der Startfehler kommt trotzdem wieder. Ersatzschlüssel funktionieren auch nicht besser, wenn sie 10 Jahre im Schrank gelegen haben. Wenigstens weisst du jetzt die Nummer der Batterien: CR 2025.
- Naja, im Forum liest man ja über komische Kabelbaumdefekte, Öl das durch die Kabel läuft und Steuergeräte kaputtmacht, Korrosion an Steckern und PINs usw. Leute, beim Auto meiner Frau sah alles wie neu aus und das Gefummel in gebückter Haltung und vor allem irgendwelche Kontaktspray-WD40-Aktionen kann man vergessen. Irgendwann startet er doch wieder nicht...
- Also gehst du mit deiner letzten technischen Intelligenz ran: Elektrik, Verschleiß, bewegte Teile? Das müssen Relais sein. Ich hab sämtliche Relais im Motorsteuergerät und im Taktmodul mit Pinzette und Uhrmacherwerkzeug zerpflückt und alle Kontakte mit dem Dremel blankpoliert - nur damit meine bessere Hälfte sorgen- (und vorwurfsfrei) den Frühling genießen kann. Gut, der Startfehler kam ein paar Wochen lang nicht, aber er kam wieder.
- Also das nächste Verschleißteil für Startfreigabe abgecheckt: Wahlhebel am Automatikgetriebe. Wenn du es schaffst, das Teil freizulegen ohne Kratzer auf der Konsole zu hinterlassen oder irgendwelche Plastiknasen abzubrechen, biste genau so schlau wie ich: Meist sieht darunter alles wie neu aus. Naja, mit Druckluft Staub ausblasen schadet nie. Istwertetest zeigt dann auch, dass alle Schaltstellungen funktionieren.
- Auch dieser ominöse Getriebeöltemperatursensor gibt perfekte Signale aus.
Von einem Tausch hab ich abgesehen, zu teuer. Dafür Getriebeöl und Filter gewechselt, war eh mal fällig. Außerdem sabbert gern Öl am Kabelanschluss des Getriebes, also neuen Stecker mit Dichtung (kostete um die 20 Euro). Startproblem bleibt.
- Vielleicht gibt es sogar Fahrer, die noch länger suchen mussten und viel Geld für "vorsorglich" ausgetauschte Teile bezahlt haben, z.B. Anlasser/Magnetschalter, Lichtmaschinenregler, Steuergeräte, Getriebemodul, Wegfahrsperre, Transponder ....
- Nun, bei mir waren es kalte Lötstellen im Taktmodul, im Forum auch oft unter Relais K40 zu finden. Das Ding sah aus wie neu, innen wie außen, Platine wirklich sauber, keine Hitzeverfärbungen oder sowas. Alle Lötstellen sahen mit bloßem Auge perfekt aus. Der einzige Kratzer kam vom Aufhebeln mit dem Schraubenzieher (siehe Bild).
Erst durch einen anderen Forenbeitrag (ich glaub von einem Dieter) bin ich drauf gekommen, mir die Lötstellen mit nem Mikroskop anzuschauen: Da, wo die Batteriespannung rein- bzw. rausgeht, sind die Lötstellen durch Hitze, elektrische Spannungen, Temperaturschwankungen rissig geworden. Mit jedem Startvorgang altern diese Lötstellen weiter, wahrscheinlich gibts da Mini-Lichtbögen, so dass manchmal wochenlang alles wieder gut ist und der Eimer startet perfekt, aber irgendwann kommt der Fehlerteufel wieder.
Ich hab die 6 Lötpunkte links oben im Bild nachgelötet. Sinnvoll ist es bestimmt, alle Kontakte der obersten Reihe und die Kontakte zu den Relais nachzulöten (das sind die großen dicken Lötstellen).
Das scheint die Lösung zu sein. Effektiv mit Ein- und Ausbau ne Dreiviertelstunde Arbeit und 5 Cent für Lötzinn.
Wer will, kann sich auch ein neues Taktmodul kaufen, kostet zwischen 80 und 150 Euro, je nach Quelle.
Anscheinend hatte der Vorbesitzer das Teil schon mal getauscht, denn beim 98er Baujahr war ein Taktmodul mit Produktionsdatum 13.03.02 eingebaut.
Also gehe ich davon aus, dass das Problem alle paar Jahre wieder aktuell wird.
Grüße + allzeit gute Fahrt!
Gal64
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| Geschrieben am 28.07.2014 um 10:02 Uhr  
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Moin!
Schöner Bericht!
Ich würde ! immer ! die kompl. obere Reihe von den Anschlußbuchsen nachlöten. Das wirkl. Ausmaß der Schäden sieht man meist nur unter Vergrößerung.
Man sollte sich auch ! immer ! die Mühe machen, die mittlere Anschlußreihen (Relais) nachzulöten, die Lötungen sind sehr häufig ebenfalls marode.
Und nicht einfach "drüberbraten"... altes Zinn absaugen und anschl. neues, bleihaltiges verwenden.
Und weil man dann schon fast alles überarbeitet hat, kann man sich auch gern noch die paar restl. Lötstellen vornehmen - ist zumindest gut für's Gewissen.
Ciao Uwe
--
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| Geschrieben am 28.07.2014 um 23:50 Uhr  
| Danke für's Lob - Hauptsache es hilft anderen SLK-Fahrern ihre Autos am Laufen zu halten!
Uwe hat recht, am Besten ist es, alle Lötpunkte in der obersten Reihe nachzulöten und die Anschlüsse zu den Relais ebenso - ich habs auch so gemacht. Es ist völlig wurscht, wenn man den Lötstellen hinterher ansieht, dass sie nachgelötet wurden. Per Hand bekommt man es nicht so sauber hin, wie die maschinelle Fertigung. Aber es kommt ja auf die Funktion an, nicht auf die Schönheit.
@ Speedy: Wenn du oder ein Mod mir sagt, wie ich auch größere Bilder einfügen kann, dann mach ich gern eine bebilderte DIY-Anleitung daraus.
Ich könnte die aber auch als PDF-Datei zur Verfügung stellen, ich schätze mal die hätte dann um 5 MB.
Wenn mir andere User noch alle Baureihen nennen, wo dieses Taktmodul verbaut wurde und evtl. Alternativnummern und Preise, dann wird eine runde Sache draus.
Greets | Antworten
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(nicht mehr aktiv)
| Geschrieben am 29.07.2014 um 00:42 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von kauba1 am 29.07.2014 um 00:51 Uhr ]
Dieser Dieter antwortet jetzt mal. Zur begrifflichen Klärung: Das K40 (Bild) ist kein Relais. Die Bezeichnung stammt aus den Schaltplänen. Bei mir auf der Rechnung steht dafür schlicht 'Halter'. Meines Wissens, so spricht auch der MB-Meister, ist das Taktmodul etwas anderes und nicht mit dem K40-Modul gleichzusetzen. Das Taktmodul steckt unter dem Hauptsicherungskasten vorne links nahe der Frontscheibe. Das hatten wir zunächst bei mir in Verdacht und getauscht (70€). Dadurch ging wenigstens der Motor nicht mehr plötzlich während der Fahrt aus (über 2 Jahre lang getestet). Es blieb das launische Startverhalten, mit der Zeit immer öfter. Erst als die Karre ums Verrecken nicht mehr anspringen wollte, fand MB im Fehlerspeicher den 'Halter'=K40. VG Dieter.
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DKW jr., Ford 17M P3, BMW: 2000, 2000tilux, 2500, 3.0CSi, 316, 316(E30), 318i(E30), akt.: BMW 316i(E36)+SLK230A/98, dto. FL/01 natürlich mit ÖSTKs. | Antworten
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Schreiberlevel: Forendoktor
Beiträge: 1684
User seit 31.03.2002
| Geschrieben am 29.07.2014 um 18:18 Uhr  
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Gal64 schrieb:
@ Speedy: Wenn du oder ein Mod mir sagt, wie ich auch größere Bilder einfügen kann, dann mach ich gern eine bebilderte DIY-Anleitung daraus.
Ich könnte die aber auch als PDF-Datei zur Verfügung stellen, ich schätze mal die hätte dann um 5 MB.
Hallo Gal64,
größere Bilder als 800 Pixel breit geht leider nicht.
Das beste wäre ein PDF, das Du per Mail an admin@mbslk.de schickst, damit es von Sven oder den Admins in unsere Rubrik R170 Tipps und Tricks eingepflegt werden kann.
Vielen Dank.
--
Gruß
Andreas | Antworten
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Schreiberlevel: Forendoppeldoktor
Beiträge: 2115
User seit 01.03.2006
| Geschrieben am 29.07.2014 um 18:49 Uhr  
| Es ist mir unbegreiflich, warum viele User diesen Bericht so klasse finden.
Gal64 schrieb:
Es liegt meist am so genannten Taktmodul bzw. Relais K40 (MB-Nr A 210 540 00 72).
Es gibt das K40, verbaut im Steuergerätekasten
Es gibt das Taktmodul, verbaut zwischen Sicherungsbox und linkem Kotflügel
Gal64 schrieb:
Nun, bei mir waren es kalte Lötstellen im Taktmodul, im Forum auch oft unter Relais K40 zu finden.
Soweit ich mich erinnere, hat hier im Forum noch nie jemand diese beiden Module verwechselt.
Die Zuordnung der einzelnen Fehler ist auch ganz einfach (Dieter: mitlesen !!) :
Ein Relais im Taktmodul ist für das drehen des Anlassers zuständig.
Zwei Relais im K40 sind für die Benzinpumpe (und andere wichtige Motorsachen) zuständig.
Verwechselung eigentlich ausgeschlossen
--
Käfer 1302,Käfer 1200,Käfer 1303,Ascona A,Ascona A,Kadett C als Rallyeauto,Kadett D als R-A,Audi 80 GT als R-A,BMW 2000 TII,Audi 4000 als R-A,Mercedes 280S W116,Opel Corsa A als R-A,Mercedes 280SE W116,Audi 80,VW Passat Kombi,Nissan Sunny,SLK 230K R170 | Antworten
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| Geschrieben am 29.07.2014 um 21:57 Uhr  
| So wie Pebu ging's mir auch (schmunzel). Das mit dem Taktmodul ---> Anlasserdrehen vergeß' ich hoffentlich nicht (wer weiß?) und steht demnach wohl kaum im Zusammenhang mit dem 'Nicht-mehr-Ausgehen-während-der-Fahrt' bei meinem damaligen Problem. Ist ja schon lange her. VG Dieter. | Antworten
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